Historische Beziehungen zwischen Brasilien und Österreich
Habsburger, Stefan Zweig, Migration, Samba
Habsburger, Stefan Zweig, Migration, Samba
Habsburger, Stefan Zweig, Migration, Samba
Die Erzherzogin Carolina Josefa Leopoldina Francisca Fernanda von Habsburg-Lothringen wurde als Tochter des österreichischen Kaisers Franz I. und der Prinzessin Maria Theresia von Neapel und Sizilien im Januar 1797 in Wien, an einem der mächtigsten Höfe Europas, geboren.
Als Tochter des Hauses Habsburg, das ein eklektisches Wissen bevorzugte, erhielt sie eine religiöse, künstlerische, vor allem Zeichen- und Musikunterricht, sowie eine naturwissenschaftliche Ausbildung, die die Felder Botanik, Mineralogie, Astronomie und Physik umfasste. Weitere wesentliche Bestandteile dieser Erziehung waren die Ausbildung in Kultur, internationale Politik, Staatswesen und Geschichte. Neben ihrer Muttersprache wurde Maria Leopoldina in den Sprachen Französisch und Italienisch unterrichtet.
Sie lebte mit Menschen wie Goethe und Mozart in einer Zeit großer Veränderungen in der Welt, wie der Französischen Revolution, der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten und dem Aufstieg und Fall von Napoleon Bonaparte.
Stefan Zweig, der weltweit bekannteste österreichische Schriftsteller, wurde 1881 in Wien in der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Familie und widmete sich dem Studium der Literaturgeschichte und der Philosophie.
Eines seiner ersten Werke war eine Gedichtsammlung, die 1902 veröffentlicht wurde. Stefan Zweig widmete sich leidenschaftlich der Literatur und verfasste eine Vielzahl von Werken, die von Übersetzungen literarischer Klassiker bis hin zu Romanen, Biografien und Theaterstücken reichten.
Sein außergewöhnliches Talent, analytisch und mit tiefenpsychologischen Elementen zu schreiben, führte dazu, dass er von illustren Persönlichkeiten wie dem Schriftsteller Thomas Mann und dem Psychoanalytiker Sigmund Freud, aber auch von einfachen Menschen auf der ganzen Welt bewundert wurde.
Sein Interesse an der Weltliteratur, seine Reiselust und seine Neugier auf andere Gesellschaften gaben ihm das Gefühl, ein Weltbürger zu sein, und brachten ihm ein großes Verständnis für die Welt, die ihn umgab.
Die Auswanderungswelle nach Brasilien setzte im XIX. Jahrhundert nach dem Ende der napoleonischen Kriege ein. Nach dem Ende der Kriegshandlungen breitete sich große wirtschaftliche Not aus. Der Kapitalmarkt brach weitgehend zusammen, die Kreditvergabe funktionierte kaum noch und es kam immer häufiger zu Zwangsversteigerungen und Exekutionen.
Dies befeuerte die Emigration in die noch jungen Länder Vereinigte Staaten und Brasilien, in die viele die Hoffnung auf bessere Lebensumstände setzten. Auf den Ausreisegenehmigungen wurde damals noch von den Bezirkshauptmannschaften vermerkt, dass die Auswanderung wegen des zu erwartenden traurigen Schicksals nicht empfohlen werden kann.
Trotz dieser Warnung wagten jedoch viele die riskante Überfahrt über den Atlantik um sich in der neuen Welt eine neue Existenz aufzubauen. Viele folgten dem Ruf der ersten Kaiserin von Brasilien, Maria Leopoldina, die ab dem Jahr 1824 deutschsprachige Einwanderer nach Brasilien rief. Ihre Absicht war es, tatkräftige, hoch motivierte Menschen ins Land zu holen, die bei der Kultivierung des Urwalds für die landwirtschaftliche Nutzung mitarbeiten und diesen Bereich auf europäisches Niveau heben sollten.
Samba ist nicht nur ein Musikgenre und ein Tanz, sondern ein typisch brasilianischer Kulturbegriff, der als eines der repräsentativsten Elemente der brasilianischen Volkskultur gilt.
Der Samba, der als immaterielles Kulturerbe Brasiliens gilt, ist das Ergebnis der Vermischung von afrikanischer Musik, die die von den versklavten Schwarzafrikanern mitgebrachten Trommelklänge und die Rhythmen der europäischen Musik wie Polka, Walzer, Mazurka, Menuett und andere enthält. Diese Kombination von Arrangements mit wichtigen Einflüssen trug dazu bei, den Rhythmus zu festigen, und seine Verbreitung wurde durch die afro-brasilianische Kultur gefördert.
Da dieser Rhythmus im ganzen Land weit verbreitet ist, nimmt der Samba in jeder Region andere Formen an, behält aber immer seine Freude und seinen mitreißenden Rhythmus bei.
Damit der Samba in Brasilien als immaterielles Kulturerbe anerkannt werden konnte, musste er jedoch mehrere Veränderungen durchlaufen, da der Rhythmus und der Tanz von der brasilianischen Bourgeoisie mit großen Vorurteilen betrachtet wurden.