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Rezension von Malleier, Joachim (28.08.2024): Gottberg, Iris von (o. Zeitangabe, Anmerkung: Wahrscheinlich 2022 erschienen): Leopoldina / Kaiserin mit Weitblick


Kaiserin Maria Leopoldina von Brasilien: Politischer Einfluss einer jungen Frau in wilden Zeiten. Ein Buch für alle historisch und politisch Interessierte und Junge / Junggebliebene abseits trockener wissenschaftlicher Lektüre.

Iris von Gottberg beginnt in ihrem Buch Leopoldina / Kaiserin mit Weitblick mit der Geburt der Erzherzogin Maria Leopoldina (1797), die als eine der vielen Töchter und Söhne des Habsburger Kaisers Franz I. von Österreich (auch als Herr des Biedermeier bezeichnet – siehe: Weissensteiner, 2009) und der Kaiserin Maria Theresia Maria 1797 geboren wurde. In weiterer Folge gibt die Autorin Einblick in die großen europäischen, wie globalen Veränderungsprozesse Ende des 18 und. Anfang des 19 Jahrhunderts. In diesen Kontext stellt Gottberg die Lebensgeschichte Leopoldinas.

Die bereits mit 29 Jahren unter tragischen Umständen verstorbene Kaiserin von Brasilien (ihr Gatte Pedro I. rief am 7. September 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal aus – siehe auch: NZZ, 2022) wird von der Autorin als eine der Schlüsselfiguren im Rahmen der Unabhängigkeitsbewegung hervorgehoben. Davon zeugen bis heute Bezeichnungen (etwa einer Pflanzengattung, einer Gemeinde in Brasilien etc.) die Leopoldina in ihrem Namen tragen. Vor allem der gemeinsame Sohn Dom Pedro sollte als oberster Regent Brasiliens bis 1889 maßgeblich die Geschicke des Landes steuern.

 

Eigene Einschätzung

In vier Kapiteln auf rund 62 Seiten gibt die Autorin Grundzüge der Veränderungsprozesse dieser Epoche wieder. Dieses Buch wird mit dem Prädikat durchaus lesenswert versehen, da die Autorin es trotz der Kürze – oder vielleicht auch deshalb – schafft, große Themen wie Gewalt (in höchsten Kreisen), die Rolle der Frauen der Habsburger als politischer Faustpfand (fernab jeglicher Sis(s)i-Romantik) und die aller Widrigkeiten zum Trotz persönliche politische Standfestigkeit Leopoldinas miteinander zu verweben. Damit zeigt die Autorin, wie auch junge Menschen (etwa Generation Z) politisch Einfluss im Hier und Jetzt haben (können).

Dennoch möchte ich abschließend kritisch anmerken: Die Perspektive der Autorin bezieht sich in großem Maße darauf, politische Auswirkungen für die Habsburger / die Monarchien darzustellen. Liberale, soziale und ökonomische Spannungen für die Bevölkerung dieser Zeit bleiben Großteils ausgespart. Dies ändert sich jedoch, als Gottberg die Rolle Maria Leopoldinas in dem brasilianischen Transformationsprozess beleuchtet. Diese Vorgehensweise wäre für das gesamte Buch wünschenswert.

Fazit: Es gilt auf ein Fortsetzungsbuch Iris von Gottberg’s zu hoffen, um mehr über Leopoldina erfahren zu können, sowie die historische Bedeutung der Rolle von Frauen in den obersten Machtzirkeln à la Hazel Rosenstrauchs Congress mit Damen 1814 / 15 in ein neues Licht zu rücken, was in der Geschichtsforschung lange Zeit (meiner Einschätzung nach) vernachlässigt wurde!

Gottberg, Iris von (o. Zeitangabe, Anmerkung: Wahrscheinlich 2022 erschienen): Leopoldina / Kaiserin mit Weitblick, Verlag Bibliothek der Provinz, Wien. Erhältlich in der Stadtbibliothek Schrattenthal.

Weitere Literaturangaben und Empfehlungen

NZZ: Neue Züricher Zeitung (2022): Vor 200 Jahren wurde das brasilianische Kaiserreich gegründet – die Monarchie hat entscheidend zur Konsolidierung des modernen Brasilien beigetragen, ein Beitrag von: Marti, Werner J.  (Text)/, Sigrist, Roman (Bilder), erschienen am: 10.10.2022, https://www.nzz.ch/international/brasilien-mit-kaiserreich-im-19-jahrhundert-zur-stabilen-nation-ld.1703602 (27.08.2024).

Rosenstrauch, Hazel (2014): Congress mit Damen 1814 / 15 / Europa zu Gast in Wien, Czernin Verlag, Wien.

Weissensteiner, Friedrich (2009): Die großen Herrscher des Hauses Habsburg / 700 Jahre europäische Geschichte, 2. Auflage, Piper-Verlag, München.